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Neocaridina Garnelen – Alles, was du wissen musst
Neocaridina Garnelen erfreuen sich in der Aquaristik immer größerer Beliebtheit. Kein Wunder, denn die farbenfrohen Zwerggarnelen sind nicht nur eine Augenweide, sondern auch robust und einfach zu halten. Ihre Farbvielfalt ist dabei nur ein Aspekt ihrer Faszination. In diesem ausführlichen Artikel erfährst du alles Wissenswerte rund um die faszinierenden Tiere.
Arten und Farbvarianten
Die wichtigsten Arten sind Neocaridina davidi und Neocaridina palmata. Neocaridina davidi ist auch als „Rückenstrichgarnele“ bekannt, da viele Weibchen einen auffälligen hellen Längsstreifen aufweisen.
Neocaridina davidi zeichnet sich durch eine enorme Farbvielfalt aus. Beliebt sind vor allem:
- Red Fire – rot mit Flammenmuster
- Red Sakura und Bloody Mary – deckend rot
- Red Rili – rot mit transparenten Stellen
- Blue Jelly – transparent bläulich
- Blue Velvet und Blue Dream – blau
- Yellow Sakura und Yellow Fire – gelb
- Green Jade – grün
- Black Sakura – schwarz
- Orange Sakura – orange
Auch die Wildform ist mit ihrer transparenten Zeichnung reizvoll. Neocaridina palmata gibt es dagegen meist in der Farbvariante „White Pearl“, seltener als „Blue Pearl“.
Die Farbenvielfalt ist dabei nur ein Aspekt, der diese Garnelen so faszinierend macht. Mindestens ebenso wichtig ist ihr ruhiges Wesen und ihr interessantes Verhalten.
Herkunft und Vorkommen
Ursprünglich stammen Neocaridina Garnelen aus China, Taiwan und Korea. Mittlerweile haben sie sich in ganz Südostasien verbreitet und wurden sogar schon in andere Erdteile verschleppt.
In Deutschland gibt es in einem vom Kraftwerk erwärmten Bach eine Population von Neocaridina davidi. Die Tiere besiedeln in der Natur verschiedenste Lebensräume von Bächen über Teiche bis zu Seen. Dank ihrer Anpassungsfähigkeit gedeihen sie auch in schwankenden Umweltbedingungen.
Lebensraum und Biotop im Aquarium
Im Aquarium fühlen sich Neocaridina am wohlsten, wenn ihr Lebensraum an natürliche Verhältnisse angelehnt ist. Eine dichte Bepflanzung und viele Verstecke sind wichtig, um den Stresslevel der Tiere niedrig zu halten und tragenden Weibchen Rückzugsmöglichkeiten zu bieten.
Weitere begünstigende Faktoren:
- Beckengröße ab 20 Litern, mehr ist besser
- Feiner, dunkler Bodengrund (z.B. ADA Aquasoil)
- Ausreichend freier Schwimmraum
- Abgedunkelte Rückzugsmöglichkeiten
- Stabile, gute Wasserqualität
Besonders vorteilhaft sind dunkle Untergründe, da diese die Farbintensität der Garnelen deutlich steigern. Auch schwarzes Wasser durch Torfextrakt oder Eichenblätter kommt den Tieren zugute.
Als Futterquelle empfiehlt sich getrocknetes Laub, zum Beispiel von Eichen oder Linden. Dieses enthält die nötigen Nährstoffe und sorgt für Beschäftigung.
Wasserwerte
Neocaridina mögen es eher alkalisch-hart. Die richtigen Wasserwerte sind wichtig, um Krankheiten und Häutungsprobleme zu vermeiden. Optimal sind folgende Parameter:
- Temperatur: 18-25°C
- pH-Wert: 6,5-8
- Leitfähigkeit: 300-800 μS/cm
- Karbonathärte: 5-15° dKH
- Gesamthärte: 10-25° dGH
Abweichungen nach oben und unten werden jedoch gut vertragen. Wichtig ist, extreme Schwankungen zu vermeiden und die Tiere langsam an veränderte Bedingungen zu gewöhnen.
Futter und Ernährung
In der Natur ernähren sich Neocaridina von Detritus, Algen und Ablagerungen. Entsprechend fressen sie im Aquarium:
- Algenbewuchs
- Biofilme
- Mulm
- Aufwuchs
- Abgestorbene Pflanzenteile
- Laub
Spezielle Shrimp Sticks, Protein-Pellets (z.B. Dennerle Shrimp King Protein) oder Frostfutter (z.B. Dennerle Shrimp King Color) werden ebenfalls gern gefressen und liefern wichtige Nährstoffe. Wichtig: Keine Überfütterung! Sonst sinkt die Wasserqualität.
Haltung in Gesellschaft
Friedfertige Fische wie Harnischwelse oder Kleine Salmler können problemlos mit Neocaridina vergesellschaftet werden. Aggressive oder räuberische Arten sind jedoch ungeeignet, da sie die Garnelen belästigen oder fressen.
Auch mit anderen Garnelen und Wirbellosen vertragen sich Neocaridina in der Regel gut. Männchen können jedoch untereinander aggressiv werden. Am besten hält man die Tiere in Gruppen ab 5-10 Tieren, mit einem Überschuss an Weibchen.
Fortpflanzung und Nachzucht
Geschlechtsreife Weibchen tragen ihre Eier mehrere Wochen am Hinterleib mit sich herum, bis die Jungtiere schlüpfen. Pro Gelege umfasst ein Wurf bis zu 30 Larven, die bereits fertig entwickelt sind.
Unter guten Bedingungen können die Weibchen alle 4-6 Wochen einen neuen Wurf produzieren. Die Geschlechtsreife tritt mit etwa 5 Monaten ein.
Auch bei suboptimalen Haltungsbedingungen vermehren sich Neocaridina häufig erfolgreich. Allerdings sinkt dann oft die Anzahl der Jungtiere, die das Erwachsenenalter erreichen.
Wichtig für eine erfolgreiche Nachzucht:
- Gruppenhaltung
- Ausgewogene Ernährung
- Gute Wasserqualität
- Genügend Verstecke für die Jungtiere
Die Aufzucht der Jungen gelingt schon im Gesellschaftsaquarium. Für eine gezielte Nachzucht empfiehlt sich jedoch ein reines Garnelenaquarium.
Tipps für Einsteiger
Neocaridina eignen sich auch für Aquarianfänger, denn die Tiere sind sehr genügsam und robuster als andere Garnelenarten. Folgende Tipps erleichtern den Einstieg:
- Becken vorbereiten und einlaufen lassen – wichtig für die biologische Filterung
- Mindestens 10 Tiere kaufen – sie fühlen sich in Gruppen wohler
- Nicht verschiedene Farben mischen – die Nachkommen verlieren sonst ihre schöne Färbung
- Wasserwechsel nur in kleinen Schritten – plötzliche Schwankungen vermeiden
- Viel Struktur und Verstecke anbieten – reduziert Stress
- Mit Laub oder Shrimp-Futter zufüttern – für ausgewogene Ernährung
- Regelmäßig Molchhaut entfernen – verhindert Krankheiten
- Nitrit und Nitrat im Auge behalten – schädlich in zu hohen Konzentrationen
Bei optimaler Haltung lassen sich Neocaridina problemlos im Aquarium halten und nachzüchten. Die farbenfrohen Garnelen bereichern so jedes Becken!
Fazit
Neocaridina Garnelen sind faszinierende Aquarienbewohner, die sich auch für Einsteiger sehr gut eignen. Sie kommen mit den üblichen Aquarienbedingungen zurecht und pflegen friedliche Gesellschaften. Mit ihren lebendigen Farben bringen Neocaridina jedes Becken zum Leuchten!
